Deworm the World: Update 2025

Neue Meilensteine von Evidence Action – Deworm the World

1,5 Milliarden Menschen leiden weltweit unter parasitären Wurmerkrankungen – besonders betroffen sind Kinder. Aktuell gelten rund 895 Millionen Kinder als gefährdet, weil ihnen sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen fehlen. Evidence Action liefert seit 2014 eine einfache, evidenzbasierte Antwort: Eine Tablette pro Jahr schützt zuverlässig und kostet im Schnitt weniger als 0,50 US‑Dollar (Evidence Action 2025).

Seit der Gründung hat Deworm the World über zwei Milliarden Behandlungen ermöglicht; allein 2024 wurden 198 Millionen Kinder in Indien, Kenia, Nigeria, Pakistan und Malawi erreicht – so viele wie nie zuvor (Evidence Action 2025).

2024/25 stehen gleich mehrere Neuerungen im Fokus:

• Malawi: Erstmals kombiniert Evidence Action das Entwurmungsprogramm mit der Initiative Equal Vitamin Access und verteilt gleichzeitig Eisen‑ und Folsäurepräparate (Evidence Action Malawi 2024).
• Kenia: Die Regierung startete gemeinsam mit Evidence Action die 12. landesweite Entwurmungsrunde, um weitere sechs Millionen Schulkinder zu behandeln (Evidence Action Kenia 2024).
• Nigeria: Fünf Bundesstaaten entwurmen inzwischen jährlich mehr als 6 Millionen Kinder; insgesamt wurden dort seit 2016 28 Millionen Behandlungen durchgeführt (Evidence Action Nigeria 2025).
• Finanzierung: Ein GiveWell‑empfohlenes 4,4 Mio. US‑$‑Renewal‑Grant sichert die Programme in Indien, Kenia, Nigeria und Pakistan bis 2026 ab (GiveWell 2024).

Das Problem

Schistosomiasis und Helminthiasis zählen zu den „vernachlässigten Tropenkrankheiten“. Infektionen führen zu Blutarmut, Wachstumsstörungen und langfristigen Einkommenseinbußen. Ohne regelmäßige Behandlung bleiben Kinder bis zu 25 % häufiger dem Unterricht fern und verdienen als Erwachsene im Schnitt 13 % weniger (Evidence Action 2025).

Die Lösung – Was sich 2024/25 geändert hat

• Integration von Gesundheits­leistungen: In Malawi werden Entwurmung und Eisen‑/Folsäuregaben gemeinsam über Schulen abgewickelt. Das spart Logistikkosten und adressiert zwei Gesundheitsprobleme auf einmal (Evidence Action Malawi 2024).
• Skalierung in Nigeria: Aus einem Pilotstaat wurde ein sub­regionales Hub mit rund 40 Mitarbeitenden; die Wurmprävalenz in Rivers State sank von 43 % (2014) auf 13,5 % (2023) (Evidence Action Nigeria 2025).
• Exit‑Strategien & Kostensenkungen: In Indien und Kenia testet Evidence Action digitale Fern‑Unterstützung, um reife Programme an Regierungen zu übergeben und die Kosten weiter zu drücken (GiveWell 2024).

Die Wirkung – Aktuelle Zahlen

• 73 % – 97 % Rückgang der Wurminfektionen in langjährig versorgten Regionen (Evidence Action 2025).
• 23 Mrd. US‑Dollar geschätzter Lebenszeit‑Produktivitätsgewinn für bisher entwurmte Kinder (Evidence Action 2025).
• In Malawi sollen über drei Jahre 3,5 Millionen Kinder erreicht und 900 000 Anämiefälle verhindert werden (Evidence Action Malawi 2024).

Die Organisation – Finanzierung & Ausblick

Evidence Action setzt auf evidenz­basierte Skalierung: Nur Programme, die den internen „Accelerator“ bestehen, werden großflächig umgesetzt. 2025 steht ein Pilot für HPV‑Impfungen an, der über die bestehenden Schulstrukturen von Deworm the World umgesetzt werden soll (Evidence Action 2025).

Dank strategischer Grants – u. a. von GiveWell und Stiftungen wie der IMC Pacific Foundation – verfügt Deworm the World aktuell über hohe Planungssicherheit bis 2026 (GiveWell 2024).

Fragen & Antworten – Update 2025

Wie niedrig sind die Kosten wirklich?
Durch die Nutzung staatlicher Logistik und ehrenamtlicher Lehrkräfte liegen die Gesamtkosten – inklusive Medikament, Training, Monitoring – bei durchschnittlich < 0,50 US‑$ pro Kind und Jahr (Evidence Action 2025).

Warum startet Malawi als neues Schwerpunktland?
Über 50 % der Kinder sind dort gleichzeitig von Wurminfektionen und Anämie betroffen. Die dichte Schulinfrastruktur ermöglicht einen kosteneffektiven Dual‑Ansatz (Evidence Action Malawi 2024).

Was finanziert das GiveWell‑Renewal‑Grant?
Es deckt 2024 – 26 Programmkosten in Nigeria, Pakistan, Kenia und Indien und finanziert Wirkungsanalysen, um den optimalen Zeitpunkt für einen Übergang an die Regierungen zu bestimmen (GiveWell 2024).